Zur unkomplizierten direkten Kommunikation mit Freunden, Familienmitgliedern und Kollegen nutzen laut einer BITKOM Studie aus dem Jahr 2018 neun von zehn Internetuser regelmäßig Messaging-Dienste wie WhatsApp, Threema und Telegram. Viele teilen über Instant Messaging-Dienst auch persönliche Informationen wie Fotos, Videos und andere Dokumente. Der Service kostet nichts, nur Datenvolumen. Allerdings gibt es gewisse Sicherheitsrisiken. Wir verraten Ihnen, wie Sie WhatsApp & Co. sicherer nutzen.
Der Begriff „Instant Messaging“ kommt aus dem Englischen und bedeutet „Sofortnachricht“. Messenger machen es möglich, dass Menschen online unkompliziert in Echtzeit miteinander kommunizieren. Von dieser Möglichkeit machen auch immer mehr Senioren Gebrauch.
Die intensive Nutzung von Instant Messaging-Diensten quer durch alle Altersgruppen ruft allerdings auch Cyberkriminelle auf den Plan.
WhatsApp ist einer der beliebtesten Instant Messaging-Dienste weltweit. 2018 nutzten 1,5 Milliarden Menschen die Möglichkeit, darüber Text- und Sprachnachrichten, Videos und Fotos zu versenden. Das US-amerikanische Unternehmen gehört seit 2014 zur Facebook-Gruppe.
Sie können sich die entsprechende App kostenlos aus dem App Store oder dem Google Playstore herunterladen. Um mit anderen Menschen über WhatsApp zu kommunizieren, brauchen Sie deren Handynummern. Über WhatsApp tauschen Sie in Echtzeit Nachrichten und Informationen mit Familie und Freunden aus. Sie können sich individuell mit einer einzigen Person unterhalten. Aber auch die Gründung einer Gruppe mit mehreren Nutzern ist möglich.
Die Nachrichten werden Ende-zu-Ende verschlüsselt versendet. Das bedeutet, die Inhalte Ihrer Nachrichten sind von WhatsApp, beziehungsweise Facebook, nicht einsehbar. Der Betreiber erfasst und speichert allerdings die Verbindungsdaten.
In der Standard-Einstellung erfasst WhatsApp…
WhatsApp greift außerdem auf das Adressbuch Ihres Smartphones zu. Das heißt, die Namen und Telefonnummern, die Sie gespeichert haben, landen auf dem WhatsApp-Server. Dadurch bekommt das Unternehmen Informationen über Menschen, die den Dienst möglicherweise überhaupt nicht nutzen. Durch die Zusammenführung von WhatsApp Nutzerdaten und Facebook sind diese Daten für beide Unternehmen zugänglich.
Wenn Sie das nicht möchten, wählen Sie einen anderen Messenger wie Threema oder Telegram.
Sie haben die Möglichkeit, die Zugriffsrechte der App einzuschränken und Ihre Privatsphäre zu erhöhen.
Stellen Sie in privaten Unterhaltungen und in Gruppen keine sensiblen Informationen zur Verfügung. Dazu gehören Ihre Privatadresse, Passwörter, Kreditkarten- und Kontodaten.
Auch bei Fotos und Videos ist Vorsicht angebracht: Mit wenigen Klicks landen diese Informationen bei Ihnen fremden Personen. Überlegen Sie vorab, ob Sie Bilder, Filme und Texte problemlos mit Ihren Nachbarn oder Passanten teilen würden.
Bei WhatsApp entscheiden Sie selbst, wie viel andere Nutzer von Ihnen sehen. Die Optionen dazu finden Sie unter „Einstellungen“à“Datenschutz“.
Legen Sie fest, wer Ihr Profilbild anschauen darf. Oder nutzen Sie ein neutrales Foto. Möchten Sie mit anderen teilen, wann Sie „zuletzt online“ waren? Falls nicht, deaktivieren Sie diese Funktion. Darf Ihr Kontakt sehen, ob Sie seine Nachricht bereits gelesen haben? Auch diese Meldung lässt sich auf Wunsch deaktivieren. Sie haben auch die Möglichkeit zu entscheiden, wer Ihre Info sehen darf: alle WhatsApp-Nutzer, nur Ihre Kontakte oder niemand.
Ihren Standort können Sie ebenfalls verbergen. Dazu gehen Sie in die Einstellungen Ihres Smartphones. Unter „Apps & Benachrichtigungen“ finden Sie WhatsApp und können dort die Berechtigungen einschränken.
Sie können verhindern, dass fremde Menschen Sie sehen und kontaktieren. Unerwünschte Nutzer lassen sich blockieren. Das verhindert, dass Sie von anderen belästigt werden: Wer blockiert ist, kann Sie weder anrufen noch Ihnen Nachrichten zuschicken. Auch Ihre Statusmeldungen sieht diese Person nicht mehr.
Meistens findet sich in diesen Spam-Nachrichten eine Aufforderung wie: „Schicke diese Nachricht an mindestens X Personen weiter.“ Machen Sie das nicht. Kettenbriefe beinhalten in der Regel eine Falschmeldung. Falls Sie vor Gefahren wie Viren warnen, sind sie oft selbst der eigentliche Virus. Löschen oder ignorieren Sie diese Nachrichten.
Falls jemand Sie unaufgefordert zu einer Gruppe hinzufügt, blockieren Sie die Admins und verlassen Sie die Gruppe wieder. Das vorherige Blockieren der Gruppeninhaber ist wichtig, da Sie sonst jederzeit wieder hinzugefügt werden können.
Auf dem Smartphone sammeln sich unzählige Nachrichten. Das führt irgendwann zu einem Problem, weil der Speicher Ihres Gerätes sich füllt. Außerdem bedeutet das ein Sicherheitsrisiko, falls Ihr Smartphone gestohlen wird.
Darum sollten Sie die Einzel- und Gruppenchats regelmäßig löschen. Das können Sie einzeln erledigen. Oder Sie löschen alle gleichzeitig. Öffnen Sie bei Ihrem Android-Smartphone einen Chat. Tippen Sie oben rechts auf die drei Punkte. Dort haben Sie unter „Mehr“ die Möglichkeit, „Chat leeren“ auszuwählen. Bei einem Apple-Smartphone schieben Sie den Chat ungeöffnet nach links und wählen „Mehr“ und anschließend „Chatverlauf leeren“.
Wenn Sie WhatsApp installieren und nicht anpassen, speichert Ihr Smartphone die Inhalte aus sämtlichen Chats. Das heißt Bilder, Videos und Dokumente landen auf Ihrem Gerät. Falls Sie ungewollt auf diese Weise illegale Inhalte herunterladen, kommen Sie möglicherweise in Schwierigkeiten. Darum sollten Sie diese Funktion ausstellen.
Öffnen Sie die Einstellungen. Unter „Account“ finden Sie die Option „Verifizierung in zwei Schritten“. Mit der Einrichtung einer sechsstelligen PIN erhöhen Sie die Sicherheit beträchtlich. Außerdem müssen Sie noch eine E-Mail-Adresse eingeben, auf die Sie Zugriff haben.
Nervige Werbung für Erotikangebote, Kettenbriefe und Phishing-Versuche? Solche Spam-Nachrichten brauchen Sie in WhatsApp nicht hinnehmen. Blockieren Sie den Spammer und melden Sie ihn zusätzlich an das Unternehmen.
Dazu öffnen Sie den Chat und tippen auf „Kontakt/Spam melden“. Daraufhin öffnet sich ein Fenster, in dem Sie Ihre Entscheidung noch einmal bestätigen müssen. Danach ist der Account gemeldet und blockiert.
Sie interessieren sich dafür, was WhatsApp an Informationen über Sie gesammelt hat? Unter dem Menüpunkt „Account-Info anfordern“ haben Sie die Möglichkeit, den Datensatz zu Ihrem WhatsApp-Account anzufordern. In circa drei Tagen steht dieser zum Download bereit.
Messaging-Dienste sind praktisch zur schnellen Kommunikation mit Freunden und Angehörigen. Allerdings geben viele ältere Menschen ungewollt persönliche Informationen über sich preis. Wenn Sie die Datenschutzeinstellungen anpassen, erhöhen Sie die Sicherheit Ihrer Daten und schützen Ihre Privatsphäre. Beispielsweise verhindern Sie, dass andere Nutzer Informationen darüber bekommen, wann Sie online sind.